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Deutschland (1916)
Quellen:
Gottfried Keller (Ortschronist) / Sankt Egidien
Werner Gränitz (Bruder) / Lichtenstein
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Gerhard Gränitz wurde am 6. März 1916 als viertes Kind der Familie Oswin Gränitz in Sankt Egidien geboren. Er hatte drei Brüder und zwei Schwestern. Der Vater war von 1925 bis 1937 Bürgermeister der kleinen sächsischen Stadt mit 2.500 Einwohnern. Gerhard Gränitz erlernte zwischen 1931 und 1934 das Schlosserhandwerk bei dem Schlossermeister Thiele im nahe gelegenem Glauchau. Nach der Prüfung wurde er nicht übernommen und war zunächst arbeitslos. Er fand schließlich beim Autobahnbau der Strecke Dresden – Meerane (Teilstück der heutigen Bundesautobahn 4) Arbeit.
1936 wurde er zum Reichsarbeitsdienst einberufen. Er diente dort ein Jahr lang und meldete sich anschließend freiwillig zur Kriegsmarine. Er wurde angenommen und 1937 zur Grundausbildung einberufen. Durch seine Berufsausbildung kam er in die technische Maschinenlaufbahn. Sein erstes Bordkommando war das Panzerschiff Admiral Graf Spee. Gerhard Gränitz bewährte sich im Dienst und wurde zum Unteroffiziersanwärter ausgewählt. Nachdem er die entsprechenden Lehrgänge absolviert hatte folgte die Beförderung zum Maschinenmaaten. 1940 wurde er zur Baubelehrung auf das Schlachtschiff Bismarck nach Hamburg kommandiert, wo diese noch bei der Werft Blohm & Voss zur Ausrüstung lag. Ungefähr zu dieser Zeit verlobte er sich mit Elly Soph. Sie hatten sich im heimatlichen Turnverein kennen gelernt. Da er aber die meiste Zeit an Bord verbrachte und Urlaub während des Krieges kaum vergeben wurde, haben sich beide nur selten gesehen. Gerhard Gränitz fiel am 27. Mai 1941 beim Untergang der Bismarck, er war 25 Jahre alt. Die kleine Stadt Sankt Egidien hatte an diesem Tag gleich zwei Söhne zu betrauern, auch der Matrosengefreite Gerhard Wilhelm fiel an Bord der Bismarck.
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