Karl Mihun  
  Karl Mihun

Matrosenobergefreiter

Karl Mihun

Flugabwehr

* 4.10.1920 in Graz (Österreich) - † 27.5.1941

Matrosenobergefreiter  
Karl Mihun Österreich (1920)

Österreich (1920)

Quelle:

Rosa Reisinger (Schwester) / Graz

Karl Josef Mihun wurde als zweites Kind der Eltern Adelheid und Karl Mihun am 4. Oktober 1920 in Graz in der österreichischen Steirmark geboren. Er lebte mit seinen beiden Schwestern Adelheid und Rosa im elterlichen Haus in der Göstringerstraße 350. Als er zehn Jahre alt war verlor die Familie die Mutter. Karl Mihun wurde daraufhin von seinen Großeltern in Obhut genommen. Er zog in das Haus der Großeltern und war damit von seinen Geschwistern getrennt. Karl Mihun besuchte vier Klassen der Volks- und vier Klassen der Hauptschule in Graz und kam danach mit 14 Jahren zu einem Fleischer in die Lehre. Die Arbeit als Fleischer hat ihm Freude gemacht, es war schließlich sein eigener Wunsch gewesen diesen Beruf zu ergreifen. 1938 meldete er sich zum Arbeitsdienst und wurde im darauf folgenden Jahr nach vorangehender freiwilliger Meldung und Eignungsprüfung bei der Marine für eine zwölfjährige Dienstzeit angenommen. Karl Mihun absolvierte seine Grundausbildung bei der 13. Schiffsstammabteilung in Saßnitz auf der Insel Rügen. Dort lernte er auch seinen Landsmann August Reisinger kennen. Die beiden verstanden sich gut und wurden beste Freunde. Bei einem gemeinsamen Besuch bei Karl Mihuns Schwester Rosa befreundete sich diese ebenfalls mit August Reisinger, woraus später eine bis heute anhaltende Ehe wuchs. 1940 folgte für Karl Mihun und August Reisinger das erste Bordkommando auf dem Kreuzer Karlsruhe. Diese wurde am 9. April 1940 vor Norwegen torpediert und sank. Beide konnten gemeinsam mit dem Großteil der Besatzung gerettet werden. Noch im selben Jahre wurde Karl Mihun zur Baubelehrung auf das Schlachtschiff Bismarck kommandiert und der Flugabwehr zugeteilt. Diesmal war sein Freund August Reisinger, nach vergeblichen Bemühungen weiterhin zusammenbleiben zu können, nicht mit an Bord gekommen.

Bei seinem einzigen Urlaub berichtete Karl Mihun Zuhause begeistert von seinem neuen Schiff und war sich sicher, dass ihm auf der Bismarck nichts passieren könne. Doch es kam anders, im Mai 1941 sank das Schlachtschiff, wobei der Großteil der Besatzung umkam, unter ihnen der zwanzigjährige Karl Mihun. Mit Schreiben vom 4. Juli 1941 wurde der Familie, beziehungsweise dem Vater, die traurige Nachricht mit der Gewissheit vom Ableben des Sohnes mitgeteilt. „Nachdem wir diese Nachricht erhalten hatten“, berichtet Karls Schwester Rosa: „habe ich mit meinem und gleichzeitig seinem Freund August versucht mit der damaligen Freundin von Karl, von der wir wussten, dass sie in Hamburg lebte, Kontakt aufzunehmen. Die Verbindung kam jedoch nur mit der Mutter des Mädchens zustande (da das Mädchen noch sehr jung – 16 Jahre – war), die Karl aber auch gekannt und ihn sehr gemocht hatte. Gegen Ende des Krieges ist der Kontakt abgebrochen – wir wissen nicht ob die Familie weggezogen oder vielleicht auch umgekommen ist. Ich habe meinen Bruder sehr geliebt und schon als Kind fühlten wir uns sehr verbunden. Dieses herzliche Verhältnis war auch als Karl erwachsen war geblieben. Sein Tod hatte mich sehr getroffen und auch meinen Freund, der ja auch Karls engster Freund war und der zum Zeitpunkt dieses tragischen Ereignisses weit weg von mir war. Wie immer ist so ein Ereignis zunächst unfassbar und es dauert viele Jahre bis man Abstand dazu bekommt. Ich habe im Jahr 1942 den Freund von Karl, August Reisinger geheiratet und wir haben unseren ersten und einzigen Sohn, der 1943 zur Welt kam, nach meinem Bruder den Namen Karl Heinz gegeben.

 
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Lese-Tipp

Die Geschichte des Matrosenobergefreiten Karl Mihun können Sie in unserem neuen Buch "Schlachtschiff Bismarck - Das wahre Gesicht eines Schiffes" Teil 1.3 ab der Seite 96 nachlesen.

 
 

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