Hans-Hermann Schmidt  
  Hans-Hermann Schmidt

Obermechanikersmaat (A)

Hans-Hermann Schmidt

Artilleriemechaniker, 8. Divison

* 13.6.1916 in Celle (Hannover) - † 27.5.1941

Obermechanikersmaat (A)  
Hans-Hermann Schmidt Deutschland 1916

Deutschland (1916)

Quelle:

Silke van Dalen (Nichte) / Niederlande

Hans-Hermann Schmidt wurde am 13. Juni 1916 als erster Sohn von Hermann und Elisabeth Schmidt in der Stadt Celle bei Hannover geboren. In dem elterlichen Haus, in der Kampe 6a, wuchs er auf und blieb dort auch später wohnhaft. Bis zu seinem achten Lebensjahr war er das einzige Kind der Familie. Dann erblickte sein Bruder Günther das Licht der Welt. Ein weiterer Bruder, Hartmut, folgte dreizehn Jahre später, als Hans-Hermann Schmidt schon längst bei der Marine war. Diesen, seinen jüngsten Bruder, hat er besonders lieb gewonnen. Aber zurück zu seiner Kindheit. Nach der Volksschule machte Hans-Hermann Schmidt eine Lehre zum Mechaniker und entschloss sich bereits in dieser Zeit für eine Laufbahn bei der Kriegsmarine. Seine bald folgende Freiwilligenmeldung hatte Erfolg und so wurde der Achtzehnjährige Ende 1934 eingezogen und zum Artilleriemechaniker ausgebildet.

An Bord der Admiral Graf Spee Eines seiner darauf folgenden Bordkommandos führte ihn auf das neue Panzerschiff Admiral Graf Spee. Erst 1936 war das Schiff in Dienst gestellt worden und damit brandneu in der Marine. Noch im gleichen Jahr hatte sich auch der Flottenchef an Bord eingeschifft und die Admiral Graf Spee damit zu seinem Flottenflaggschiff gemacht. Mit dem Panzerschiff erlebte Hans-Hermann Schmidt seinen ersten Kriegseinsatz während des Spanischen Bürgerkriegs, als die Admiral Graf Spee an der internationalen Seeblockade gegen die Einfuhr von Waffen in das Land teilnahm. Der Einsatz beinhaltete auch das Anlaufen mehrerer spanischer Häfen an der Mittelmeerküste, sowie nordafrikanischer Häfen auf der gegenüberliegenden Seite von Gibraltar. Hans-Hermann Schmidt genoss die gemeinsamen Landausflüge mit seinen Kameraden, beobachtete gespannt das Treiben der Menschen, besichtigte Sehenswürdigkeiten wie die mallorcinische Kathedrale La Seu, sah Militärparaden der Putschisten Francos zu, speiste in Cafés und Restaurants, rauchte oder ging mit seinen Kameraden baden und flanieren entlang der Promenaden. Nach seiner Heimkehr klebte er die vielen Fotos, die er gemacht und getauscht hatte in ein Fotoalbum ein. Es erzählt noch heute von den freudigen Momenten, die er und seine Kameraden trotz des Bürgerkrieges in Spanien erlebt hatten.

Familienausflug

Familienausflug der Familie Schmidt, Hans-Hermann sitzt leicht erhöht vorne in der Mitte.

Bildergalerie – Hans-Hermann Schmidts Kindheit und Militärdienst

Familienausflug Grundausbildung Panzerschiff Admiral Graf Spee an der Ankertonne Vorschiff der Admiral Graf Spee Vorschiff der Admiral Graf Spee Minensprengung oder Torpedoexplosion Admiral Graf Spee im Dock

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Bildergalerie – Spanieneinsatz mit der Admiral Graf Spee

Erinnerungsfoto vom Landgang Maurische und Franco-Putschistische Besucher an Bord Aufmarsch Spannisch Nationalistischer Truppen Landgang in einem Straßencafe Hans-Hermann Schmidt auf einem Auto Nordafrikanischer Markt

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Da sich Hans-Hermann Schmidt im Dienst an Bord bewährte, wurde er nach drei Jahren zum Unteroffiziersanwärter vorgeschlagen und begann im Oktober 1937 den Winterlehrgang zum Unteroffizier an der 1. Marineunteroffizierslehrabteilung in Friedrichsort. In dem dort zu absolvierenden allgemeinen Maatenlehrgang wurde er auf seine spätere Rolle als Vorgesetzter vorbereitet. Der Lehrgang sah dafür vor allem theoretischen Unterricht in den Klassenräumen der Marineunteroffizierslehrabteilung vor. Hier wurden die Unteroffiziersanwärter noch einmal ideologisch geformt. Das Unterrichtsheft, welches Hans-Hermann Schmidt parallel zum Unterricht führen musste und welches die Zeit überdauert hat, gibt diese politische Schulung und die Denkweise der damaligen Zeit in besonders eindringlicher Weise wieder. In ihm heißt es zum Beispiel: "Die Ehre des Soldaten liegt im bedingungslosen Einsatz seiner Person für Volk und Vaterland bis zur Opferung seines Lebens. Höchste Soldatentugend ist der kämpferische Mut. Er erfordert Härte und Entschlossenheit. Feigheit ist schimpflich. Zaudern unsoldatisch." Auch der gestellte Anspruch an den Charakter der jungen Unteroffiziersanwärter findet wenige Zeilen darunter seine Erwähnung: "Selbstbewußt und doch bescheiden, aufrecht und treu, gottesfürchtig und wehrhaft, verschwiegen und unbestechlich soll der Soldat dem ganzen Volk ein Vorbild männlicher Kraft sein. Nur Leistungen berechtigen zum Stolz." Neben dem politischen Unterricht hatte der Lehrgang aber auch andere Themen, wie der pädagogischen Schulung für die Unterrichtung Untergebener, mit Inhalten wie der Unterrichtsvorbereitung, der richtigen Fragetechnik sowie der Rhetorik und Mimik. Auch die im Militär üblichen Verhaltensregeln und Umgangsformen wurden noch einmal intensiv geübt.

Artilleriemechanikersmaatenlehrgang an der Schiffsartillerieschule

Artilleriemechanikersmaatenlehrgang an der Schiffsartillerieschule (Hans-Hermann Schmidt 2. von rechts).

Auf den allgemeinen Lehrgang folgte für Hans-Hermann Schmidt im Frühjahr 1938 der Artilleriemechanikersmaatenlehrgang an der Schiffsartillerieschule in Kiel, mit der fachlichen, technischen Schulung. Frisch zum Artilleriemechanikermaat befördert, kehrte er anschließend auf das Panzerschiff Admiral Graf Spee zurück und blieb ihm bis mindestens zum Ende des Jahres treu. Seine Eltern erfreuten sich an der raschen Karriere ihres Sohnes und umso mehr genoss er es, in den Urlaub zu fahren und sich von seiner Mutter – die eine exzellente Köchin war – mit seinen Lieblingsgerichten verwöhnen zu lassen. Nach Kriegsbeginn kam Hans-Hermann Schmidt dann zur Baubelehrung auf das Schlachtschiff Bismarck und erlebte dort die letzte Bauphase bis zur Fertigstellung des Schiffes mit. Dadurch hatte er die ideale Gelegenheit, sich direkt mit den Artillerieanlagen, die er später zu Warten und in Stand zu halten hatte, vertraut zu machen. Inzwischen zum Obermechanikersmaat befördert, lief Hans-Hermann Schmidt mit der Bismarck zur Feindfahrt aus, von welcher er nicht mehr zurückkehrte. Er fiel am 27. Mai 1941 wenige Wochen vor seinem fünfundzwanzigsten Geburtstag.

 
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Teil 2

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Artilleriemechaniker und Feuerwerker

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Lese-Tipp

Die Geschichte des Obermechanikersmaaten (A) Hans-Hermann Schmidt können Sie in unserem neuen Buch "Schlachtschiff Bismarck - Das wahre Gesicht eines Schiffes" Teil 2 ab der Seite 164 nachlesen.

 
 

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